6 wertvolle Tipps für einen erfolgreichen Erststart im Agility
Wann darf es losgehen?
Der Erststart im Agility ist ein aufregender Moment für jeden Hund und Handler! In Deutschland ist der Erststart ab 18 Monaten möglich. Hierzulande gibt es die A0-Klasse, in der einige Besonderheiten auf den Hund und den Handler warten. In der A0 sind Geräte wie die Wippe und der Slalom noch nicht vorhanden, aber alle anderen Geräte können vorkommen. Üblich ist auch ein Second-Chance-Lauf, bei dem man denselben Parcours ein zweites Mal läuft, anstatt eines Jumpings. Manchmal wird auch ein Jumping-Null angeboten. Um in die A1 aufzusteigen, braucht man in der A0 mindestens drei fehlerfreie Läufe (in der First Chance).
Wann ist der Hund bereit für den Erststart?
Die Frage, wann der Hund bereit für den Erststart ist, stellt sich wohl jeder Agility-Handler. Wichtig ist, dass der Hund alle Geräte der A0 beherrscht und bereits Erfahrungen mit dem Steg und der A-Wand in verschiedenen Umgebungen gesammelt hat. Am besten ist es, wenn der Hund das Modell, das im Turnier verwendet wird, schon einmal kennengelernt hat.
Für die perfekte Vorbereitung auf diese Geräte biete ich meinen „Run It Stegkurs“ und den „Bounce It A-Wand Kurs“ an, in denen Hunde gezielt und kleinschrittig an den Steg und die A-Wand herangeführt werden, so dass sie beide Geräte perfekt verstehen lernen. Der Hund sollte auch in der Lage sein, sich auf den Handler zu fokussieren und keine übermäßige Ablenkung durch andere Hunde oder die Umgebung zu zeigen. Eine ausreichende Sozialisierung und die Fähigkeit, sich in der Turnierumgebung sicher zu fühlen, sind ebenfalls entscheidend.
Ziele und Erwartungen im A0-Parcours
Mit welchen Zielen und Erwartungen sollte man in einen A0-Parcours gehen? Für viele ist es das Ziel, die Leistungen aus dem Training auch in der Turnierumgebung zu zeigen. Das heißt, der Hund sollte am Start warten können, die Kontaktzonen treffen und die Hürdenkommandos genauso umsetzen wie im Training. Wenn gewisse Kommandos noch nicht ganz sicher sind, ist es ratsam, diese nicht im Turnier abzufragen und gegebenenfalls auch eine schlechtere Wendung oder einen „ruhigeren“ Start in Kauf zu nehmen. Realistische Erwartungen zu haben und den Hund nicht zu überfordern, ist der Schlüssel, um Frust zu vermeiden.
Das Turnier als Teil des Trainingsprozesses
Es ist wichtig, dass der Hund das Turnier als natürlichen Bestandteil des Trainingsprozesses versteht. Wenn der Hund merkt, dass im Turnier andere Regeln gelten oder der Handler weniger konsequent ist, kann dies zu Unsicherheiten führen. Vielmehr sollte das Turnier als eine Erweiterung des gewohnten Trainingsumfelds betrachtet werden – ein Ort, an dem das Gelernte unter neuen, aber kontrollierbaren Bedingungen angewendet wird. Die ersten Starts bieten die Möglichkeit zu testen, wie gut der Hund das im Training Erlernte in einer neuen Umgebung umsetzen kann. Indem man das Turnier als Trainingsmöglichkeit nutzt, wird der Hund mit der gleichen Sicherheit an den Start gehen wie im Training.
Die Auswahl des richtigen Turniers
Die Auswahl des Turniers sollte mit Bedacht erfolgen. Besonders für den ersten Start ist es empfehlenswert, ein Turnier in einer Umgebung zu wählen, in der der Hund bereits vorher trainieren konnte. Dies könnte beispielsweise die Turnierhalle sein, die man mehrmals zum Training mietet, sodass der Hund die Geräte und die Atmosphäre schon kennenlernen kann.
Eine gute Wahl ist auch ein Outdoor-Turnier, bei dem der Hund bereits vorher in dem Verein trainiert hat. Wichtig ist auch, dass man sich bewusst macht, wie groß das Turnier ist. Bei einem eher zurückhaltenden Hund empfiehlt es sich, zuerst auf einem kleineren Turnier zu starten, um ihn nicht mit zu vielen Ablenkungen zu überfordern. Hier bieten sich auch Hallenturniere mit einem eingezäunten Parcours an, die weniger Ablenkung bieten.
Vorteile von Second-Chance-Läufen
Ein besonderer Vorteil für den Erststart sind Turniere mit Second-Chance-Läufen. Diese bieten die Möglichkeit, Fehler aus dem ersten Lauf direkt zu verbessern. Ein Second-Chance-Lauf ist auch eine tolle Gelegenheit, eine andere Führweise auszuprobieren oder ein Kommando zu testen, das man sich im ersten Lauf vielleicht noch nicht getraut hat. Für unsichere Hunde bietet der Second-Chance-Lauf zudem die Chance, den Parcours schon einmal zu kennen, was ihnen mehr Sicherheit und Vertrauen gibt. Der Handler läuft oft ebenfalls entspannter und freier, was sich positiv auf den Hund auswirkt.
Mit diesen Tipps und einer gut überlegten Herangehensweise wird der Erststart im Agility für Hund und Handler zu einer positiven Erfahrung! 🎉 Viel Erfolg bei den ersten Starts und eine tolle Zeit im Agility-Sport! 🐾💫